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Tai Chi-Übungen

Atem- und Energieübungen aus dem Tai Chi 

Eine interessante und in China schon seit 2000 Jahren praktizierte und bewährte Abwechslung zu den üblichen Sportarten sind die Ba Duan Jin, die „acht Brokate“. Es handelt sich um eine Reihe von heilgymnastischen Übungen, die sowohl der körperlichen, als auch der seelischen Gesundheit dienen und somit ein ideales Ausgleichsprogramm darstellen können. Die Übungen, von denen zwei im Folgenden vorgestellt werden, sind auch für Anfänger leicht zu erlernen und ohne jeglichen Aufwand durchzuführen.

Zur Vorbereitung stellen Sie sich mit leicht gebeugten Beinen locker hin und versuchen, sich auf Ihre Atmung zu konzentrieren. Atmen Sie dabei durch die Nase und machen Sie sich bewusst, wie die Luft durch den Brustraum strömt und die Bauchdecke sich hebt und senkt.

Den Bogen nach links und rechts spannen und zielen

Stellen Sie sich breitbeinig hin und gehen Sie mit geradem Rücken in die Knie. Die Zehen zeigen leicht nach außen, die Arme hängen locker herunter. Heben Sie nun während des Einatmens die Hände vor dem Körper bis auf Brusthöhe, wobei die Handflächen nach unten und die Finger zu einander weisen. Die Ellenbogen heben sich dabei mit. Während des Ausatmens bilden Sie mit den Fingern der linken Hand die Pfeilhand, wobei Sie den Daumen an den Nagel des Ringfingers legen, Zeige und Mittelfinger aber ausgestreckt bleiben. Strecken Sie nun den Arm mit der Pfeilhand waagerecht nach links. Die Augen folgen der Pfeilhand. Gleichzeitig bilden Sie mit der rechten Hand eine leicht geschlossene Faust, bei der der Daumen auf dem zweiten Gelenk des Zeigefingers liegt. Ziehen Sie nun den Arm mit der Faust nach rechts, als wollten sie die Sehne eines Bogen spannen, wobei der Ellbogen auf Schulterhöhe bleibt. Beim Einatmen führen Sie die beiden Hände wieder vor den Körper zurück und öffnen sie. Die Handflächen zeigen nun wieder nach unten.

Atmen Sie aus, während Sie die Hände vor ihrem Körper nach unten senken und sich wieder völlig entspannen.

Ziele dieser Übung sind es, die Beine, Hüften und den Brustbereich zu stärken, aber auch die Konzentrationsfähigkeit zu fördern und zu innerer Ruhe zu verhelfen.

Die Fäuste ballen und mit den Augen funkeln

Auf diese Übung beginnen Sie damit, dass Sie sich breitbeinig hinstellen und Sie mit geradem Rücken etwas in die Knie gehen. Wiederum zeugen die Zehen leicht nach außen und die Arme hängen locker herunter. Während Sie einatmen, bringen Sie die zu Fäusten geschlossenen Hände vor die Brust, die Ellenbogen zeigen dabei nach außen. Der Abstand der Hände zum Körper sollte etwa zehn Zentimeter betragen.

Beim Ausatmen boxen Sie mit der linken Faust horizontal nach links und folgen der Bewegung mit dem Blick. Achten Sie darauf, dass die Armmuskulatur entspannt bleibt. Gleichzeitig ziehen sie den rechten Arm nach rechts. Beide Arme bleiben auf Schulterhöhe, die Faustflächen zeigen nach unten und werden am Ende der Bewegung kraftvoll geballt.

Beim erneuten Einatmen entspannen Sie sich wieder und bringen die linke Faust zurück vor die Brust. Heben Sie dann beide Fäuste weit über den Kopf.

Atmen Sie aus, während Sie die Hände in einem Bogen mit den Handflächen nach außen wieder sinken lassen und in die Ausgangsstellung zurückkehren..

Diese Übung stärkt die Muskulatur der Arme und Beine und stimuliert darüber hinaus auf positive Weise die Hirnrinde und die Nerven.

Beide Übungen, wie auch die anderen Übungen der „acht Brokate“, sollten mehrmals wiederholt und nach links und rechts ausgeführt werden.

Diese Übungen sind entnommen aus dem Buch: BaDuan Jin, die acht edlen Übungen, von Andreas W. Friedrich, Verlag P. Kirchheim  Dort finden Sie alle acht ‚edlen‘ Übungen.